Anett E. Schlicht ist eine weniger deutscher Fantasy-Autorinnen. Am 3. August erscheint der zweite Teil ihrer Trilogie „Zeit der Eismonde“. Welchen Einfluss Skandinavien auf sie hat, was das „E.“ in ihrem Namen bedeutet und welcher Grund hinter den ersten geschriebenen Zeilen der Romane stand, verrät sie uns im AlsterCast.
Wie stark leidet der Einzelhandel in der Corona-Krise? Andreas Bartmann, Handelsexperte, Geschäftsführer von Globetrotter und Präsident des HDE und Alstertaler antwortet.
„Es sind herausfordernde Monate, die hinter uns liegen – und es werden noch harte Monate auf uns zukommen!“ In einem Gespräch mit Verleger Wolfgang E. Buss, das auch als Podcast verfügbar ist, bewertet Bartmann die Situation des Einzelhandels mit gemischten Gefühlen. Allerdings differenziert er deutlich, denn nicht alle Unternehmen seien Krisen-Verlierer. „Der Einzelhandel hat die Krise völlig unterschiedlich verkraftet. Die großen Gewinner sind der Lebensmittelhandel und der Möbelhandel, die Verlieren die Textilanbieter sowie die Kaufhäuser“. Der gesamte Handel wird im Durchschnitt mit einem leichtem Minus von 4 bis 8 % das Jahr 2020 abschließen, allerdings sehr gespreizt, also mit mit starken Gewinner und Verlierern.
Und tatsächlich haben wir Verbraucher mit frühen „Hamsterkäufen“ die Geschäftes der Discounter deutlich belebt, anschließend haben wir viel zuhause gekocht – statt ins Restaurant oder die Kantine zu gehen, das hat dem Lebensmittelhandel ein sattes Plus verschafft. In seiner Zwischenbilanz unterscheidet Bartman daher deutlich zwischen „Food und Nonfood“. Aber auch dort zeichnete sich eine Spreizung ab: So durften beispielsweise die Baumärkte offen bleiben, sie galten als „Systemrelevant“, damit auch Handwerker sich eindecken konnten, sie erwirtschafteten ein deutliches Plus. Desaströs allerdings war und ist die Entwicklung im Nonfood-Sektor zum Beispiel im Bereich Textil und Schuhe. Um Insolvenzen abzuwenden mussten Gespräche mit Vermietern geführt werden, um die Mieten anzupassen, denn obwohl der Umsatz sehr stark einbrach blieben die Kosten zunächst stabil.
Doch es gibt eine weitere Unterscheidung in der Bewertung: Das Thema Onlinehandel versus stationärem Handel, also unseren Läden vor Ort. Dabei hat „Online“ erneut riesige Zuwächse verzeichnet, was mittelfristig auch die Struktur unserer Stadtteile und Citylagen verändern wird. Die in Deutschland angeordneten Maßnahmen wie Lockdown, so Bartmann, haben die Entwicklung des Onlinehandels zu Lasten der Geschäfte in unseren Quartieren um zwei bis drei Jahre beschleunigt. Doch wurde der Online-Handel bereits vorher stark bevorzugt? Während Amazon seine Geschäfte einfach mit seinen Lieferfahrzeugen aus dem „Halteverbot in der zweiten Reihe“ betreibt, wurde der stationäre Handel immer stärker belastet. Er musste teuer Investieren in Parkplätze oder Sicherheit, durfte Sonntags nicht öffnen, wenn die Leute Zeit und Lust hatten, zu shoppen, Kirchen und Gewerkschaften waren und sind strikt dagegen. Und nun will Rot-Grün die Hamburger City auch noch autofrei machen, wirkt das wie ein Beschleuniger für die Online-Bestellung? Amazon, dessen Gründer Jeff Besos bald der erste Billionär der Welt ist, wird die Politik von Kirchen, Gewerkschaften sowie Rot-grün heimlich begrüßen. Dem will Bartmann allerdings so nicht zustimmen: „Amazon ist zwar ein großer Player, bietet aber mit seiner Plattform vielen Zehntausend kleinen Händlern einen Marktzugang“, so der Globetrotter-Gründer. Trotzdem aber wird der Online-Handel in diesem Jahr bis zu 15 % zulegen. Die Verbraucher, also wir alle, entdecken zunehmend, wie angenehm es ist, die riesige Online-Auswahl und Bequemlichkeit zu nutzen. Diese Umsätze allerdings werden nicht zurückwandern und viele Stadträume veröden lassen und hunderttausende Arbeitsplätze kosten. Im Übrigen seien auch die Ladenmieten in den Citylagen weit höher und schneller gestiegen, als die Ertragsstärke des Einzelhändlers. „Handel ist seit Jahrhunderten einem großem Wandel ausgesetzt. Und wer sich nicht wandelt – wird verschwinden“, so die klare Ansage des Handelsexperten.
Ein Veränderung wird der „hybride“ Handel sein, also die Mischung aus Online und Offline. Das AEZ hat damit bereits begonnen, so kann man online schauen, ob ein bestimmter Artikel im Laden verfügbar ist. Wenn ja, kann der Kunde ihn dort anprobieren und sich entscheiden, muss sich also nicht um Retouren kümmern. Gefällt der Artikel etwas später allerdings nicht mehr, kann er ihn zurückgegeben werden.
Andreas Bartmann erzählt in diesem interessanten Gespräch ebenfalls von seinem spannenden Weg, das Unternehmen Globetrotter aufzubauen. Gemeinsam mit Partnern hat er das große Marktsegment „Outdoor“ erschlossen, das es so nicht nicht gab. Angefangen hat alles 1989 in einem kleinen Laden in der Wandsbeker Chaussee, wo sie mit dem Verkauf von Spezialausrüstung für Expeditionen und ein paar verrückte Extremreisende begann.
Zitat: „Der Einzelhandel hat die Krise völlig unterschiedlich verkraftet. Die großen Gewinner sind der Lebensmittelhandel und der Möbelhandel, die Verlieren der Textilanbieter sowie die Kaufhäuser“.
„Best-of-Optimismus als Karriere-Tool“, so das spannende Thema von Prof. Dr. Weidner. Er ist nicht nur Professor für Kriminologie sondern ebenfalls Speaker, Management-Trainer, Aggressionsexperte & Optimist!
In dieser Folge gibt er Ratschläge, wie wir auch optimistisch durch die Corona-Krise kommen. Das Gespräch fand statt im Rahmen der Speakers-Night von Sören Bauer, die in diesem Falle auch noch einmal virtuell (per ZOOM-Meeting) stattfinden musste.
Der Schauspieler, Sänger und Pastor hat gerade das Buch „Glaube ja, Kirche nein? – warum sich Kirche verändern muss“ geschrieben (rowohlt, 288 S., 16 Euro). Chefredakteur Kai Wehl wollte von ihm wissen, in welche Richtung es gehen soll.