HEIMSPIEL Winterhuder Reinhold

22 ALSTER-MAGAZIN NR. 04 2017 Beckmann & Band spielen am 24.4. um 19.30 Uhr in der Reihe Komödie Extra im Winterhuder Fährhaus, Hudtwalkerstr. 13. Resttickets ab 23 Euro. Infos: komoedie-hamburg.de Will sich wieder vermehrt auf seine alte Leidenschaft Musik konzentrieren: Reinhold Beckmann. ALSTER MAGAZIN LOCAL P EOPLE HEIMSPIEL Der Winterhuder Reinhold Beckmann spielt mit seiner Band am 24. April in der Komödie Winterhuder Fährhaus. Wir sprachen mit dem Fernsehmann über seine musikalische Karriere, Zukunftspläne und sein neues Album. Manchem mag es immer noch ein wenig fremd vorkommen, sich den Fußballexperten, Moderator, TV-Produzenten und TV-Journalisten (#BECKMANN/DasErste) Reinhold Beckmann als Sänger vorzustel- len. Muss Beckmann jetzt auch noch Musik machen?, fragte sich dann auch die FAZ irgendwie zu Recht, als der Winterhuder vor gut drei Jahren mit seiner Band und an der Gitarre loslegte. Die Antwort lieferte das Blatt gleich mit: Absolut. Das finden wir auch und das kommt nicht von ungefähr, denn Musikmachen ist für Beckmann keine Kompensation, wie er sagt, sondern eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Ich habe früher viel Musik gemacht, aber dann bekanntermaßen einen anderen Lebensweg eingeschlagen. Die Rückbesinnung auf die alte Leidenschaft kam nach einem relativ spontanen aber zum Pushen der Sendung wohlüberlegten Auftritt bei der ersten Folge von Inas Nacht, die Beckmanns Firma beckground tv seit 2008 produziert. Dabei blieb es nicht, es folgten relativ zeitnah Auftritte in der Konzert-Reihe Musik in den Häusern der Stadt und 2014 mit dem Titel bei allem sowieso vielleicht das erste Musikalbum von Beckmann & Band. Aktuell probt das Quintett um den 61-jährigen Frontmann für das zweite Album. Das kommt zwar erst im Herbst dieses Jahres raus, aber es steht schon. Der Titel und die Reihenfolge der Songs allerdings noch nicht. Wir sind gerade dabei, den Bogen zu basteln wo kommen die stillen Sachen hin, wo die launigen und wo die harten. Es ist ein großer Spaß, daran zu arbeiten und das Album zu formen. Deswegen kommt ihm das Konzert im April gerade recht: Rauf auf die Bühne, die neuen Stücke präsentieren, testen, wie sie ankommen und dann zurück in den Proberaum. Fantastisch. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum sich Beckmann auf den Gig ein paar Monate vor seinem offiziellen Tourstart freut. Der andere ist seine enge Verbundenheit mit dem Privattheater an der Hudtwalkerstraße. Ich habe bis vor kurzem direkt um die Ecke gewohnt, kenne das Haus gut und schätze Intendant Michael Lang, der neben dem Boulevard auch die anspruchsvolle Reihe Kontraste wagt und etabliert. Außerdem sind dort viele Freunde von mir, wie etwa Herbert Feuerstein, aufgetreten. Und nun demnächst wir, das ist doch eine große Freude. Die Anregung dazu entstand nach einem Konzert von den Söhnen Hamburgs im Winterhuder Fährhaus. Joja Wendt meinte zu mir, montags hier mal spielen, das musst du auch. Eine gute Idee, denn ich saß dort schon oft in der Garderobe, hinter der Bühne, um Kollegen zu besuchen. Es ist jetzt an der Zeit, dort mal selbst auf die Bühne zu gehen. Mit einigen alten und den neuen Songs. Die wurden im Studio von Erfolgsprodu- zent Franz Plasa eingespielt. Es war eine sehr angenehme Phase und es ist ein richtig gutes Ergebnis herausgekommen. Es hat, was Texte und Musik betrifft, viel mehr mit mir selbst zu tun, als die erste Platte. Und sie ist etwas politischer, dank drei Songs, die sich aktuellen Themen widmen. Etwa das Lied, Wohin in dieser Welt. Ich habe es in der Zeit geschrieben, als das Bild vom toten dreijährigen Flüchtlingsjungen Aylan am Strand von Bodrum um die Welt ging. Man dachte, dieses Bild würde uns wachrütteln. Doch heute stehen wir immer noch vor den gleichen Problemen noch immer ertrinken Flüchtlinge im Mittelmeer. Und die Welt schaut schweigend zu. Mehr möchte Beckmann von seinem neuen Album nicht verraten. Nur so viel noch: Es wird etwas akustischer und an manchen Stellen auch härter, mit ziemlich schroffen Gitarrensounds. Kai Wehl TIPP Tr is ta n V an ka nn /f ot oe ta ge