Rundumschlag TIPP VERLOSUNG

E D I T O R I A L ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E 10 ALSTER-MAGAZIN NR. 8 2018 Rundumschlag Wenn der Hamburger Kabarettist Kay Ray auf der Bühne steht, macht er vor nichts und niemandem Halt. Vor zwei Auftritten in Eppendorf haben wir mit ihm deshalb über Political Correctness und die Abneigung zu seinen Kollegen gesprochen. Alster Magazin: Sie sagen, Ihr neues Programm bringt die Zuschauer zum Nachdenken, Weinen und Lachen. Nachdenken und Lachen, na klar, aber was hat es denn mit dem Wei- nen auf sich? Kay Ray: Nunja, es gibt doch im Leben auch diese Momente, in denen man eine Träne verdrückt. Tränen der Rührung oder man fühlt sich ergriffen. Wer in meine Abende geht, ganz gleich welches Pro- gramm, erlebt diese Momente. Ich be- schäftige mich darüber hinaus aber auch mit Dingen, die neben den Tränen auch zum Heulen sind. Dazu gehört nach wie vor die völlig übertriebene Political Correctness. #kaytwo, verstehen Sie? In der Ankündigung von WSDA heißt es, Sie hätten keine Angst vor Applaus von der falschen Seite. Welche Seite wäre denn das? Ich propagiere: Jedem Tierchen sein Plä- sierchen! Die sogenannte falsche Seite gibt es nicht. Sie wollen auch mit Ihren Kabaret- tisten- und Comedy-Kollegen hart ins Gericht gehen, die Ihnen so unangepasst wie Abteilungsleiter vorkommen. Hat die Angepasstheit Ihrer Meinung nach in letzter Zeit zugenommen? Gibt es nicht noch mehr Themen, wie Trump, Pegida und AFD? Kann man das nicht auch alles anders beleuchten? Fra- ming und Whataboutisms kümmern mich wenig. Laufen Kabarett und Comedy nicht immer schon Gefahr, durch ihre Klassenkasper-Rolle eher systemsta- bilisierend zu wirken? Der Pfeilgiftfrosch ist nicht unbedingt ein friedfertiges Tier, trotzdem gehört er dazu und hat seinen Platz in der Welt. Ich hinterfrage warum und das nicht nur bei Fröschen. Liegt es nicht vielleicht auch am Publikum, dass, um es mit Ihren Worten zu sagen, Kleinkunst- werktätige und Comedyworkshop- Absolventen durchaus dick im Geschäft sind, da diese die Zu- schauer gerade nicht heraus- fordern? Das ist ein anderer Ansatz. Gebe ich dem Konsumenten was er will, oder traue ich ihm mehr zu? Dieser Ansporn hat mich übrigens vor Jahrzehnten schon zu einem erfolg- reichen Friseur gemacht. Für mich zählt eher Geil- heit statt Geldgier. Gehen Sie folglich nicht sogar ein Risiko ein, wenn Sie beim Publikum diese Zeit- geistbefindlichkeiten gerade nicht bedienen oder g ar konterkarie- ren? Leben wir in einem Deutsch- land in dem es solche Risiken gibt? Ich muss nicht der schnellste im Strom der Allgemeinheit sein. Stan- dup Paddeling geht auch.übrigens eine dem Zeitgeist entsprechende Sportart, die ich durchaus spannend finde. Gibt es auch wieder Musika- lisches? Alles nur Schätze. Eigenes Materi- al, Billy Joel, Kate Bush und mehr. Mein Song-ABC: anspruchsvoll, berauschend, chuzpe. Ich wünsche viel Spaß. cl Ein Kabarettist aus Leiden- schaft, der kein Blatt vor den Mund nimmt: Kay Ray. Kay Ray kommt mit der Premiere seines Programms Wonach siehts denn aus? am 7. und 9. September jeweils um 19 Uhr in Alma Hoppes Lustspielhaus. Wir verlosen 3x2 Karten für den 9.9. Wer gewinnen möchte, schreibt an c.luscheralster-net.de. Einsende- schluss: 4.9. Tickets über Tel. 040 555 6 555 6. Infos: almahoppe.de TIPP & VERLOSUNG: Fo to : A nd re as E ls tn er