einfacher Arbeit wird

22 ALSTER-MAGAZIN NR. 9 2018 L O C A L P E O P L E Im Gespräch zwischen dem amerikanischen Generalkonsul Richard Yoneoka und Wolfgang E. Buss bei der ALSTER-Lounge ging es um die Aufgaben des Diplomaten, die Bedeutung des Kleinen weißen Hauses an der Alster, die Probleme der Deutschen mit Donald Trump und vieles mehr. Hier einige Highlights der Diskussion! Zu Beginn des Gespräches rekapitulierte der Generalkonsul zu- nächst einige Stationen seines Lebens unter anderem in Gambia und Venezuela bevor es ihn nach Hamburg verschlagen hatte, wo er noch bis zum Juli nächsten Jahres Generalkonsul bleibt. Ihm war anzumerken, dass die übliche Amtszeit von drei Jahren für ihn zu schnell vorüberging. Hamburg sei wun- derschön, da vergeht die Zeit wie im Flug. Schließlich habe er letztes Jahr hier bei den Cyclassics den ersten Rennradwettbewerb seines Lebens bestritten. Auch das Konsulat selbst beeindruckt ihn hat diese Vertretung doch eine einmalige Geschichte. Begeistert erläuterte er, dass das amerikanische Konsulat in Hamburg die älteste diplomatische Vertretung der Welt ist. Bereits 1790 wurde sie eröffnet, Präsident George Washington hat den Befehl dazu noch selbst unterschrieben. Doch auch kürzlich trug die Vertretung, die ihren Sitz im kleinen weißen Haus an der Alster hat, ihren Teil zur Geschichte bei, erinnert sich der Generalkonsul. Donald Trump war der erste amtierende amerikanische Präsident, der Hamburg je besucht hat. Als er an der Alster war, hatte er nur eine Veranstaltung, die nicht mit G20 verbunden war. Das war jene im kleinen weißen Haus, wo er als Gastgeber ein Abendessen für den japanischen Premierminister und südkoreanischen Präsidenten gab. Es ging um Nordkorea. Damit erlangte das kleine weiße Haus ein Stück diplomatischer Geschichte. Doch das Gebäude wird in naher Zukunft kein US-Konsulat mehr beherbergen. Einige Inspektionen ergaben, dass die Kosten dort zu hoch seien, obwohl das Gebäude selbst wunderschön sei. Doch durch einen Personalabbau von einst 200 auf heute 20 Mitarbeiter würden die Flächen nicht mehr gebraucht. Man werde in die Ha - fenCity umziehen. Auf die Frage nach dem Umzugstermin gab er eine diplomatische Antwort. Wann denn der Berliner Flughafen genau eröffnet werde, kann derzeit auch nicht genau gesagt werden. Eine gute Um - schreibung dafür, dass der Umzug noch eine Weile dauern kann! Besonderes Thema des Gesprächs war aber natürlich der amtierende US-Präsident. Macht dessen skandalträchtiger und kon - trovers diskutierter Führungsstil das Amt für den Generalkonsul schwieriger? Richard Yoneoka, der betonte, als amerikanischer Beamter qua Gesetz apolitisch zu sein, gab eine interessante Ant- wort. Sein Beruf als Diplomat sei mit Donald Trump nicht schwerer, sondern leichter geworden. Vor acht Jahren, als Präsident Obama im Amt war, habe es ein Liebesfest in Deutschland gegeben. Und da sei es sehr schwierig gewesen, die echten komplizierten Themen zu diskutieren. Man hätte schon längst über Verteidigungsinfrastruktur und ähnliches sprechen müssen, aber unter Obama sei das schwer gewesen, wegen dieses Liebesfestes. Jetzt sei das vorbei. Das mache seine Arbeit wieder einfacher. Wir hätten schon längst über Verteidigungsinfrastruktur und ähnliches sprechen müssen. ALSTER MAGAZIN Fortsetzung von Seite 20 Es gibt inzwischen mehr als 60 Buchtitel auf dem deutschen Markt, in denen TRUMP schon im Titel vorkommt. Nie, so scheint es, gab es soviel Diskussionsbedarf zu einem amerikanischen Präsidenten, wie über Trump. Die Arbeit wird einfacher! ALSTER Lounge H A M B U R G E R B E G E G N U N G E N