ALSTER ALSTER-MAGAZIN Sofortige

ALSTER MAGAZIN L O C A L P E O P L E NR 03 2021 ALSTER-MAGAZIN 17 dem Entzug der Geschäftsgrundlage tragen diese Menschen einen weit größeren Teil der wirtschaftlichen Corona-Folgen als andere. Ihnen gehört schon deshalb die uneingeschränkte Solidarität der gesamten Gesellschaft durch zielgerichtete und nachvollziehbare Maßnahmen. Im Fokus des politischen Handelns muss dabei die Wieder- belebung der Innenstädte stehen. Wie können wir es schaffen, dass wieder mehr Kunden in die Städte strömen? Welche Mög- lichkeiten haben wir, die Städte attraktiver zu gestalten? Was ist nötig, um die Kaufkraft im stationären Handel zu erhöhen? Zuallererst sollte die Politik dafür sorgen, dass die Wett - bewerbsnachteile für den stationären Handel reduziert, wenn nicht gar abgeschafft, werden. Wie kann es sein, dass der Online-Handel die verschickte Ware kostenlos zurücknimmt? Es wäre ein Einfaches, dies gesetzlich zu regeln, zum Beispiel mit der Begründung zusätzlicher Umweltbelastung durch Logistik und Distribution. Eine Mehrwertsteuersenkung oder sogar Abschaffung wären Balsam auf die geschundenen und strapazierten See - len im stationären Handel, zumal die Geschäftsleute den Preisvorteil an ihre Kunden weitergeben. Eine Senkung, die ausschließlich dem stationären Handel vorbehalten ist, sollte aber deutlicher ausfallen als die sechsmonatige mickrige Absenkung um drei Prozentpunkte. Nun mag der Staat diese Maßnahme als nicht finanzierbar abtun. Aber wenn erst einmal der Handel wieder einigermaßen floriert, die Kunden den Weg in die Einkaufszonen zurückfinden, kommen Leben und Kaufkraft automatisch zurück. Das sichert zudem wichtige Arbeitsplätze vor Ort und bedeutet über Steuern und Abgaben wieder steigende Einnahmen für die Öffentliche Hand. Die Wettbewerbsfähigkeit nimmt zu. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Mischung von Besatz, sprich Angebot im stationären Handel, Gastronomie und Kultur. Nur das erfolgreiche Zusammenspiel dieser drei Komponenten sorgt für mehr Attraktivität und macht den Besuch der Innenstädte für Kunden wieder zu einem echten Einkaufserlebnis. Die Politik ist aufgefordert, statt schnell verpuffender bürokratischer Einzelmaßnahmen ein schlüssiges Gesamt- konzept mit einer belastbaren Perspektive zu entwickeln und schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Die Zeit drängt, an Ideen und am Willen ehrbarer Kaufleute mangelt es nicht. Sonst wird Corona zum nicht endenden Albtraum deutscher Innenstädte. Und das müssen wir im Interesse von uns allen verhindern. Werner Klein: Der gebürtige Saarbrücker ist Vorsitzender im Verwaltungsrat der Schweizer ProCon Invest AG und Generalbevollmächtigter der ProCon Real Estate GbR. Klein war u. a. im Business Angels Netzwerk der IHK Saarland tätig. Er managt heute u.a. Immobilien in Einkaufszonen südwestdeutscher Großstädte. Sofortige Beendigung der Zwangsschliessung und eine drastische Mehrwertsteuersenkung, für alle stationären Geschäfte.