OPTIMISTISCH SEHR Poppenbüttler

MAGAZIN BIN SEHR Der Poppenbüttler Torsten Toto Jansen war einer der erfolgreichsten Handballer des HSV Hamburg. Seit kurzem ist er Trainer der Nachfolgemannschaft dem neugegründeten Handball Sport Verein Hamburg. Für diesen Job hält er sich im Aspria Alstertal fit , wo wir den Weltmeister und Champions- League-Sieger auch zum Gespräch über das Leben in der Regionalliga trafen. Alstertal Magazin: Wie viel vom alten HSV ist denn im neuen HSV noch enthalten? Torsten Jansen: Von den Strukturen her ist alles komplett neu. Aber von den Personen, die die Spiele und das Umfeld der Mannschaft organisiert haben, sind noch eine Menge dabei. Dementsprechend professionell wird auch gearbeitet. Das kann in so einer Aufbauphase natürlich nur helfen. Wie viele Spieler sind geblieben? Einer. Stefan Schröder, aber der wird jetzt auch 36 und denkt ans Aufhören. Trotzdem kann auch er beim Neuaufbau helfen und hat deswegen verschiedene Funktionen. Unser aktueller Kader besteht aus vielen Spielern aus der Region oder aus der eigenen Jugend, das ist eine gute Basis. Was ist das für ein Gefühl, als Champions-League-Sieger, ein erfolgreiches Produkt plötzlich wieder von vorne aufziehen zu müssen? Das ist spannend ... nicht traurig? Nein, es ist immer noch Handball und der ist nicht unterklassig. Es sind nur wenige Kleinigkeiten, die eine gute Mannschaft aus der 3. Liga von einer aus der 2. Liga unterscheiden. Und es macht sehr viel Spaß bei dem Neuaufbau dabei zu sein. Du bist kürzlich vom Co- und A-Jugendtrainer zum Cheftrainer aufgestiegen. Mit einem Vizepräsidenten Martin Schwalb der einst selbst erfolgreicher Spieler und Trainer war. Fühlt man sich da nicht ständig unter besonderer Beobachtung? Nein, überhaupt nicht. Er hat mir noch nie im Handballerischen gesagt, was ich tun oder lassen soll. Im Gegenteil, er unterstützt mich, wo er kann. Wir kennen uns ja auch schon lange, sind als zwei Poppenbüttler früher häufig zusammen zum Training oder zu Spielen gefahren. Ich habe viel von seiner Auffassung mitbekommen und mir von seiner Trainerarbeit eine Menge abgeguckt. Etwa den Umgang mit dem Team. Apropos Team. Der angepeilte Aufstieg in der ersten Saison wurde knapp verpasst. Was ist in der näheren Zukunft möglich? Natürlich wollen wir als Verein nach oben. Aber alles muss machbar sein. Wir werden nicht anfangen rumzuspinnen und wieder Geld rauszuwerfen, das wir nicht haben. Dafür verfügen wir aber über eine gute Jugendarbeit (die A-Jugend spielt Bundesliga) und die gilt es als wichtige Basis für den Verein weiter auszubauen. Das braucht seine Zeit. Zum Glück haben wir in den Heimspielen teils über 3.000 Zu- schauer. Ein Novum in Liga 3, das uns erleichtern könnte, Sponsoren zu finden und gute Spieler nach Hamburg zu holen. Wann spielt die Mannschaft wieder erste Liga? Ich bin Realist. Bei einem Verein, den man gerade aufbaut, muss man Schritt für Schritt gehen und geduldig sein. Deswegen blicke ich erst einmal nur auf die kommende Saison. Mal sehen, was sie bringt. Insgesamt bin ich aber optimistisch. Kai Wehl Hat bis auf die Goldme- daille dafür gab es Silber 2004 in Athen als aktiver Handballer alles gewon- nen, was es zu gewinnen gibt: Torsten Jansen. OPTIMISTISCH! Der Poppenbüttler Torsten Toto Jansen (l.) machte beim Training im Aspria kurz Pause, um mit Chefredakteur Kai Wehl zu plaudern.