NEUES Thomas Ritzenhoff

34 | ALSTERTAL MAGAZIN POPPENBÜTTEL Auf ein Trotz teilweise Kritik an seiner Arbeit aus eigenen Reihen und natürlich häufig aus denen der Oppo- sition, hat Thomas Ritzenhoff kürzlich die Wahl zum Wandsbeker Bezirksamtsleiter gewonnen. Seine Amtszeit wäre im Juni ausgelaufen, nun darf er ein zweites Mal ran . Wir fragten nach. NEUES... Fortsetzung auf Seite 36 Erst dachten alle, Thomas Ritzenhoff würde einfach so in seine zweite Amtszeit durchgewunken, dann musste er sich aber doch in einem Zweikampf gegen Franziska Hoppermann (CDU) durchsetzen. Alstertal Magazin: Wutbürger, lange Verfahrenszeiten, trockene Lokalpolitik Warum tun Sie sich das zum zweiten Mal an? Thomas Ritzenhoff: Ich leite ein großes Amt, das für viele Themen zuständig ist: Bürgerservice, Bauanträge, Grundsicherung usw. Außerdem bin ich politische Schnittstelle und Ansprechpartner für die Fachbehörden und die Bürgerinnen und Bürger hier und vor Ort. Und somit ganz nah an den Dingen dran, die die Menschen bewegen aus dem direkten Kontakt oder über die Lokalpolitik das ist alles andere als trocken, das ist das Leben und viel öfter konstruktiv und voranbringend als viele vielleicht denken. Ich tue mir hier nichts zum zweiten Mal an, sondern freue mich darauf, an dieser Schnittstelle weitermachen zu können. Das ist mein Job und ich mache ihn unheimlich gern. Beim Amtsantritt sprachen Sie von Problemen, die Sie lösen woll- ten, wie Löcher in der Ressourcenausstattung und knappes Personal. Mehrfach gab es Presse-Artikel zur Unzufriedenheit der Bezirksamtsmitarbeiter. Julian Georg, Chef der Linken, sprach kürzlich von überlasteten Mitarbeitern, fehlender Führungskompetenz und negativer Einflussnahme durch die Politik. Zu Recht? Nein. Seit ich die Leitung des Hauses übernommen habe, haben wir allein 80 Stellen mehr und schon allein damit für Entlastung gesorgt. Und hierbei darf nicht vergessen werden, dass es zuneh- mend schwieriger wird, Personal für die öffentliche Verwaltung zu gewinnen. Hinzu kommen ein transparenter Umgang, eine offene und niederschwellige Gesprächskultur auf und zwischen allen Ebenen sowie die Sensibilität für Entwicklungen, denen man entgegensteu- ern muss und denen dann auch konsequent entgegengesteuert wird. Natürlich stehen wir hierzu im Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ich werte es durchaus positiv und als Erfolg, dass eben keine Scheu besteht, Dinge beim Namen zu nennen nur so können wir, kann ich tätig werden und das mache ich auch. Für den meisten Aufruhr sorgen die Entscheidungen rund um das Thema Flüchtlingsunterkünfte. Sie selbst befinden sich in dieser Hinsicht in einer ungünstigen Situation zwischen Vorgaben von oben und dem Widerstand der Anwohner. Wie kommen Sie damit zurecht? Und können Sie die Wut vieler Bürger in dieser Frage verstehen? Erst einmal möchte ich festhalten, dass der Bezirk nie allein dastand. Bei den Anhörungen zu neuen Standorten für die Unterbringung von Geflüchteten war immer auch die Sozialbehörde oder auch die Innenbehörde dabei. Die Themen wurden und werden in Gesamt- verantwortung angepackt. Und es war und ist hilfreich, denn neben all den Unterstützern und einer bemerkenswerten Willkommenskultur, haben wir in den letzten zwei Jahren auch immer ein Abwehrverhalten gesehen und ja, das war nicht immer einfach. Wut in diesem Zusammenhang kann ich schwer verstehen oder das vermeintlich individuelle Belange oder Fo to : B ez irk sa m t W a nd sb ek