MAGAZIN überzeugt dass

24 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN Dazu gehört auch, dass Men- schen das Recht haben, von Teilzeit in Vollzeit zurück- zukehren, nachdem sie sich bspw. um ihre Angehörigen gekümmert haben. Das passt sehr gut zu unserem Konzept von Gerechtigkeit. Und übrigens: Hamburg hat den geringsten Anteil an ge- ringfügig Beschäftigten im Bundesvergleich. Wir zei- gen in Hamburg, wie gute Arbeit geht, von der man leben kann. Kanzlerkandidat Martin Schulz wirft der Bun- desrepublik eine soziale Schieflage vor. Die Rei- chen würden reicher, die Armen ärmer. Ist da et- was dran? Wenn ja, wie wollen Sie der sozialen Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken? CP: Damit übt Martin Schulz scharfe Kritik an der Politik seiner eigenen Partei, der SPD. Denn die- se stellt seit nunmehr fast 20 Jahren den Sozialminister in Deutschland lediglich im Zeitraum 2009-2013 hatte der Sozialminister kein SPD-Parteibuch. Unabhängig davon entspricht das Schlechtreden des eigenen Landes nicht den Tatsachen. Wir haben weltweit ei- nen der höchsten Lebens- und Sozialstandards. Noch nie hatten so viele Menschen Arbeit in diesem Sommer sind es erstmals über 44 Millionen. Die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit der Deutschen Einheit. Zudem steigen die Löhne und mit ihnen die Renten, so dass sich die Menschen mehr leisten können. Viele Menschen in der Welt wären froh, wenn sie in Deutschland leben dürften oder hier geboren wären. Bei der Sozialpolitik gilt für die CDU der Grundsatz: Hilfe zur Selbsthilfe und Investitio- nen in Bildung. Wir wollen gleiche Chancen herstellen, statt Gleichmacherei zu betreiben. Darüber hinaus ist unser Ziel: Vollbeschäf- tigung bis 2025. Dies wollen wir erreichen, indem wir Langzeitarbeitslose gezielt für den Arbeitsmarkt fit machen auch das wirkt sozialer Spaltung entgegen. Eines der schwierigsten Themen der ver- gangenen Monate ist die Migration, die, so Kritiker, unsere Gesellschaft gespalten hat. Wie kann man unter Berücksichtigung aller humani- tären Aspekte vermeiden, dass weitere hunderttau- sende Wirtschaftsmigranten nach Deutschland kommen? DM: Wer in den letzten zwei Jahren die Nach- richten geschaut hat, weiß, warum so viele Men- schen in Syrien, Afghanistan oder Ostafrika unter lebensgefährlichen Umständen zu uns geflohen sind. Flüchtlingspolitik ist und bleibt vor allem auch eine Bewährungsprobe für die Mitglieder der Europäischen Union, die ihren Verpflichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingen nicht immer solidarisch nachgekommen sind. Klar ist auch, dass wir gemeinsam weiter gegen Fluchtursa- chen kämpfen müssen, so dass die Menschen eine Perspektive in ihren Heimatländern haben. Für andere Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben ist Einwanderung völlig legitim. Wir müssen das aber vernünftig steuern. Daher haben wir in Berlin ein Einwanderungsgesetz mit konkreten Regelungen vorgelegt, das die CDU aber nicht mitmacht. Mit Ihrem Parteifreund Helmut Kohl starb vor Kurzem ein großer Europäer. Seine Vorstellungen von Europa sind allerdings im Laufe der Zeit erodiert Verstöße gegen den Maastricht-Vertrag, Bailouts etc. Ist die europäische Idee damit ebenfalls tot? Wie müsste ein Europa aussehen, bei dem sich mehr der 510 Millionen Einwohner Europas zu glühenden Europäern werden? CP: Europa ist die Grundlage für Frieden, unseren Wohlstand oder auch unbürokratische, schöne Urlaubsreisen in andere europäische Staaten. Ohne ein geeintes Europa ginge es uns gerade in Deutschland in vielerlei Hinsicht deutlich schlechter. Ich halte es aber für außerordent- lich wichtig, dass die Regeln eingehalten werden, die sich Europa selbst gegeben hat. Dabei gilt: Europa soll sich um diejenigen Themen kümmern, die nicht von den Kom- munen oder Nationalstaaten übernommen werden können. Oder anders gesagt: In der Außen- und Sicherheitspolitik brauchen wir eine stärkere europäische Zusammenarbeit, aber wir brauchen keine europäischen Vorgaben für Olivenöl-Kännchen. Unser Interview dient zur politischen Orientierung, wer von Ihnen für das Amt mehr geeignet ist und wem unsere Leser ihre Stimme geben sollten. Darum hier die Schlussfrage: Frau Martin, warum eignet sich Christoph Ploß für den Bundestag? DM: Es ist immer gut, wenn sich junge Menschen für Politik interessieren und sich engagieren, egal welcher Partei-Couleur und auf welcher politischen Ebene. Herr Ploß, was würde Dorothee Martin zu einer guten Bundestagsabgeordneten machen? CP: Ich schätze Dorothee Martin persönlich, wir haben beide ein gutes Verhältnis. Ich bin aber überzeugt davon, dass es für die Menschen in Nord/Alstertal am besten ist, wenn sie bei der Bundestagswahl ihre Erst- und Zweitstimme der CDU geben. Denn keine Partei steht so stark für die innere, äußere und soziale Sicherheit in Deutschland wie die CDU. Das brauchen wir gerade in diesen Tagen. Christian Luscher Ich bin überzeugt, dass die Globalisierung eine Chance für Deutsch- land ist, die wir nutzen müssen. Zwei, die in den Bundestag wollen: Dorothee Martin und Dr. Christoph Ploß treten als Kanditaten für SPD und CDU im Wahlkreis 21 an, zu dem das Alstertal und die Walddörfer zählen. Fortsetzung von Seite 23