KONSULIN SABINE SOMMERKAMP-HOMANN

30 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN Honorarkonsulin von Lettland, seit 20 Jahren, das ist schon eine Ehrung wert. Die Wohldorferin Dr. Sabine Sommerkamp-Homann ist damit die dienstälteste Honorarkonsulin Hamburgs! Alstertal Magazin: Wie wird man denn überhaupt eine Honorarkonsulin? Sabine Sommerkamp-Homann: Die Bundesregierung ist auf mich zu- gekommen. Die lettische Regierung suchte nach einer Person, welche in wirtschaftlichen Führungspositionen war, welche medial gut vernetzt ist und sich durch hohes kulturelles Interesse auszeichnet. All dies vereinigt fand die Regierung in meiner Person und fragte mich 1995, vier Jahre nach der lettischen Unabhängigkeit von Russland, ob ich das Amt einer Honorarkonsulin übernehmen möchte. Ich bat um Bedenkzeit, reiste nach Lettland und sagte zu. Welche Erwartungen werden denn an eine Honorarkonsulin gestellt? Ich wurde 1997 ernannt. Und ich wusste natürlich: Eine Honorarkonsulin soll Wirtschaftskontakte knüpfen, Investoren ins Land holen, kulturelle Beziehungen aufbauen, den Tourismus ankurbeln. Und dafür sorgen, dass das Land medial ein positives Image bekommt. Und was ist Ihre Bilanz nach 20 Jahren? Ich habe das deutschlandweit arbeitende staatliche lettische Wirtschaftsbüro nach Hamburg geholt. Leider ist es inzwischen in Berlin. Ich bin aber dabei, es zurückzuholen. Es gibt jetzt eine direkte Flugverbindung Hamburg- Riga der Air Baltic. Wir haben Riga Tage in Hamburg und Hamburg Tage in Riga. Ich habe die Richard Wagner Tage initiiert. Es wird an die lange und reiche Wagner-Tradition in Riga angeknüpft und regemäßig werden die Opern Richard Wagners aufgeführt. Der Studiengang Medien-und Kulturmanagement der Hamburger Hochschule für Kunst und Theater befindet sich jetzt an der lettischen Kulturakademie. Ich begleite und unterstütze das SOS-Kinderdorf Lettland und fördere die Konzerte der lettischen Chöre in Hamburg. Sie singen selbst ja auch. Sie schreiben Haiku-Gedichte, malen, sind Honorarkonsulin, bleibt da den Zeit für die Familie? Ja, mir ist die Familie am wichtigsten. Alles wurde immer für die Familie und mit der Familie besprochen und umgesetzt. Die CD, die ich mit US- amerikanischen Liedern aus den 30 bis 60ern Evergreens besungen habe, waren ein Geschenk an meine Eltern. Jetzt kommt der Verkaufserlös dem SOS-Kinderdorf Lettland zu. Sie sind nach Ihrer Karriere als Journalistin zu Beiersdorf als stellver- tretende Konzernsprecherin gegangen. Ja, meine Kontakte, welche ich in meiner journalistischen Tätigkeit aufge- baut habe, konnte ich in dieser Stellung sehr gut nutzen. Als ich dann 1991 heiratete und auch meinen Sohn Alexander zur Welt brachte, kümmerte ich mich weiter um strategische Zielgruppen von Beiersdorf bis 2009. Und ehrenamtlich um die Belange Lettlands. Ja, ich brenne für das Land. Mein Rat an die Hamburger: hinfahren! Luft- linie sind es nur 1000 Kilometer - und Air Baltic fliegt ja täglich... cd Honorarkonsulin Dr. Sabine Sommerkamp- Homann setzt sich mit vollem Enthusiasmus für Lettland ein. Eine der besonderen Art KONSULIN Fo to : S te fa n B un g er t Geboren wurde Sabine Sommerkamp 1952 in Hamburg,. In der Familie gibt es Diplo- maten, deutsche Konsuln in Südamerika, Botschafter. Der Vater begann 1951 für Airlines Langstrecken zu entwickeln und war mit der SAS überall in der Welt unterwegs. Eine Tätigkeit, durch welche die Tochter schon sehr früh mit vielen Kulturen in Berührung kam. Sie studierte Germanistik und Anglistik, dazu Erziehungswissenschaft und japanische Literaturwissenschaft. Für die lyrische Kürzestform des Haiku hat sie eine kreative Obsession: exakt 17 Silben, s d. Sie schreibt selbst Haikus, veröffentlicht Bücher, arbeitet als Journalistin. Sie gewinnt Literaturpreise. DAS IST SABINE SOMMERKAMP-HOMANN