IDYLLE Gestörte Kupferteich

22 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN Fo to : W o lf g a n g W a g n e r Könnte es schöner sein? Der Kupferteich lädt zur Erholung ein. Aber es scheint, dass es gegenwärtig einen Interessen- konflikt bei der Nutzung gibt. Gestörte In Deutschland leben aktuellen Schätzungen zufolge 8,6 Mio. Hunde. Wie ist die Lage bei uns im Alstertal? (symbolisches Foto) Am Kupferteich sind viele Hundesitter und -besitzer mit ihren Schützlingen unterwegs. Das ist legitim, schließlich ist das Naherholungsgebiet als Hundeauslauffläche ausgewiesen. Als uns Beschwerden wegen einer Überbelastung erreichten, wollten wir der Problematik auf den Grund gehen. A n einem der wenigen trockenen Tage des Frühherbstes ge-hen wir zur Mittagszeit um den Kupferteich spazieren. Die Neugier hat uns hergeführt. Sind hier tatsächlich so viele Hunde unterwegs? Schon auf dem Weg zum See war Gebell zu hören und so kündigte sich früh an, dass an den Unmutsäußerun- gen etwas dran ist. Vor einigen Jahren haben am Ufer noch Kinder am und im Wasser gespielt und auf Ihren Decken einen Sonnentag genossen, hatte eine Leserin geschrieben, die ihren Namen nicht im Magazin lesen möchte. Heute sehen Sie keine Mutter mehr, die mit ihrem Kleinkind spazieren geht oder sich ans Ufer setzt. Wir älteren Spaziergänger fühlen uns ebenfalls nicht mehr sehr sicher. In einer knappen halben Stunde umrunden wir den See und begegnen dabei neun Hundesittern, die insgesamt etwa fünfzig Tiere ausführen und beaufsichtigen. Zusätzlich gehen drei Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern aus und einige Senioren machen eine geführte Fahrradtour. Nur letztere sind, neben uns selbst, ohne Hunde unterwegs. Zunächst sind wir einfach nur erstaunt keiner von uns hat schon einmal in so kurzer Zeit so viele Hunde gesehen. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass alle Betreuer ihre Tiere im Blick und im Griff haben. An einer Stelle laufen wir direkt durch ein Rudel, fühlen uns aber sicher, denn die munteren Tiere sind auf ihre Hundesitter fixiert. Erst später, als wir den Kupferteich gerade verlassen wollen, stört sich ein Hund an unserer Anwesenheit. Der verantwortliche Trainer merkt das innerhalb von Sekunden und greift sofort ein. Experten vom NABU Hamburg erläutern, dass das Teichwasser durch die zahlreichen Hunde, die hier baden, belastet werde. Weil die Mel- lingbek das Gewässer durchfließt, verringere sich jedoch die Gefahr, dass der See kippt. Positiv aufgefallen ist indessen, dass entlang des Sees und auf den Wegen kein Hundekot zu sehen war. Wie kann man die beschriebene Situation objektiv bewerten? Das ist vielleicht gar nicht möglich. Denn irgendwo müssen die Hundesitter mit ihren Tieren hin und der Kupferteich ist als ausgewiesene Hundeauslauffläche dafür vorgesehen. Dass sich verschiedene Interessengruppen an einem Ort, den man so vielfältig nutzen kann, gelegentlich in die Quere kommen, lässt sich wohl nicht vermeiden. Und immerhin sind die Hundesitter zu Uhrzeiten unterwegs, in der die Kinder in der Schule und die Erwach- senen auf der Arbeit sind. Aber Senioren müssen sich mittags andere Wege suchen und wenn die Schüler Sommerferien haben, würden sie sicher gerne baden. Auch mit dem Kinderwagen war am Kupferteich niemand unterwegs. Damit sich die Lage entspannt, könnten sich die Hundesitter über wechselnde Routen absprechen. Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen: w.wagneralster-net.de ww IDYLLE?