INFOS EINEN BLICK

ALSTERTAL MAGAZIN | 75 SENIOREN W ie kann man den Herausforde-rungen des Demographischen Wandels begegnen? Und wie ist es möglich zwischen den Generationen zu vermitteln? Schließlich leben junge Menschen heute selten mit ihren Großeltern unter einem Dach und haben oft kaum Kontakt zu älteren Menschen. Christine Worch hat mit dem Projekt Kultu- ristenHoch2 einen besonderen und effekti- ven Lösungsansatz gefunden. Unsere Kern- aufgabe ist es, ältere Menschen vor Isolation, Einsamkeit und Ausgrenzung zu bewahren., erklärt Worch. Wichtig ist ihr, dass die Be- deutung von Kultur für die Lebensqualität nicht unterschätzt wird: Die Sinne werden inspiriert, man bekommt neue Gedanken und vor allem erlebt man sie im Kollektiv. Auf diese Weise kann sich das Gefühl einstellen Teil einer Gesellschaft zu sein. Senioren (63+) mit einem monatlichen Einkommen von maximal 1.000 netto, die Lust auf Kultur und die Begegnung mit jungen Menschen haben, können an KulturistenHoch2 teilnehmen, wenn sie ihre Bedürftigkeit einmalig nachweisen. Die Schülerinnen und Schüler werden hingegen mit einem Work- shop auf ihr Engagement vorbereitet. Diese führt Christine Worch in Zusammenarbeit mit der Hartwig-Hesse-Stiftung durch, die die nötige gerontologische Fachkompetenz bietet. In den Workshops kommen nach der theoretischen Vorbereitung Alterssimulationsan- züge zum Einsatz, die zum Beispiel altersbedingten Muskelschwund und Sehschwäche erlebbar machen. Das Engagement der Schüler läuft für mindestens ein Schuljahr., erklärt Worch. In dieser Zeit müssen sie mindestens drei Mal eine Begleitung gemacht haben. Dann bekommen sie ein von unserer Schirmherrin und Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank und mir unterzeichnetes Ehrenamtszertifikat. Die Karten werden von KulturLeben Hamburg e.V. zur Verfügung gestellt. Ein Verein, der seit fast sieben Jahren kostenlos Tickets vermittelt, die hiesige Kulturinstitutionen für Bedürftige spenden. Die Begegnungen verlaufen wie folgt: Seniorinnen und Senioren laden mit ihrer Begleiter-Karte einen Jugendlichen zum gemeinsa- men Erlebnis ein. Die Schülerinnen und Schüler indessen nehmen jeweils 10 mit, damit sie ihrer Gastgeberin oder ihrem Gastgeber in der Pause ein Getränk spendieren können. Und bei Bedarf bringen die Jugendlichen ihre Gastgeberin oder ihren Gastgeber nach der Veranstaltung nach Hause. Das bereits mehrfach ausgezeichnete Projekt sucht weiterhin nach Spendern. Denn die Schüler werden nicht nur vorbereitet, sondern auch während der einjährigen Projektzugehörigkeit durch schulin- terne Workshops begleitet. Schließlich geht es um nichts Geringeres, als um den Einstieg in das bürgerschaftliche Engagement der jungen Generation., erklärt Worch. Auch sind Senioren, die am Projekt teilnehmen möchten, stets willkommen. Übrigens engagieren sich bereits einige Schülerinnen und Schüler aus dem Alstertal im Projekt. Von den insgesamt 26 Schülerinnen und Schülern, die sich in diesem Schuljahr am Gymnasium Grootmor in Bramfeld beteiligen, stammen 15 aus Wellingsbüttel. Sie lernen nach und nach die insgesamt 20 Seniorinnen und Senioren aus unserer Region kennen. Wolfgang Wagner INFOS AUF EINEN BLICK: Durch Vermittlung von KulturistenHoch2 besuchen Senioren mit geringem Einkommen und Schüler gemeinsam kostenlos kulturelle Veranstaltungen. Damit wird benachteiligten Senioren die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht und der Austausch zwischen den Generationen gefördert. Weitere Infos: unter Tel. 46 08 45 35 oder unter kulturisten-hoch2.de Nicht nur im Museum für Kunst und Gewerbe lässt sich eine Ausstellung im Austausch lebendiger erschließen. Fo to : W o rt b ild .K a m in sk i