MAGAZIN keine unanständigen

MAGAZIN keine unanständigen Branchen oder unanständige Unternehmen, es gibt nur unanständige Unternehmer oder Führungskräfte. Und es können in einem Windkraftunternehmen, das wegen seines Geschäftszwecks vermutlich als anständig angesehen wird, durchaus Menschen arbeiten, die sich zum Beispiel in der Mitarbeiterführung unanständiger verhalten als Führungskräfte in einem Zigaretten-Konzern. Wie finanziert sich die Stiftung? Frank Breckwoldt: Unsere Stiftung finanziert sich aus Spenden von Unternehmen und Einzelpersonen. Über Jahre hinweg haben wir mit sehr großem persönlichen Engagement agiert, jetzt nimmt die Sache Fahrt auf. Wir brauchen jetzt, um Wirkung zu haben, Unternehmen, die sich wirklich für die Thematik engagieren, möglichst durch eine Mitgliedschaft, um nachhaltig unser Thema nach außen zu spielen. Gerhard Lippe: Wir brauchen Unternehmen und Unternehmer, die Flagge zeigen und sich in der Öffentlichkeit dazu bekennen, ihren Erfolg auf anständige Weise zustande zu bringen. Sind im Club of Hamburg nur Wirtschaftsleute vertreten? Frank Breckwoldt: Unser Ansatz ist auch deshalb neu, weil wir durch die Zusammensetzung der Stifter wissenschaftliche Expertise, das sind im Besonderen Prof. Staubhaar und Frau Prof. Kleinfeld, mit unternehmerisch geprägten Menschen wie Christian Cordes und mir zusammengebracht haben. Der Club of Rome übrigens hat 25 Jahre gebraucht, um zu erreichen, dass heute kein Unternehmen mehr ungestraft unökologisch handeln kann. Und wir sagen sogar, es wird keine 25 Jahre dauern, bis unanständiges Verhalten abgestraft wird. Foulspiel wird u.a. auch durch die neuen Medien viel schneller aufgedeckt werden. War das, was die VW-Vorstände gemacht haben, unan- ständig? Frank Breckwoldt: Das war in Teilen sogar hoch unanständig! Wir danken für dieses Gespräch! JUST FLY THERE 01173_EW_AZ_Just_Flying_Alstertal_90x130_39L_RZ.indd 1 24.10.17 15:49