SASEL Eisblumen Fenster

SASEL ALSTERTAL MAGAZIN | 39 raten die vormalige Stadt der Pfeffersäcke belebten. Wir schauen dem jungen Ermittler Hesenius gleichsam bei der Erfindung seines Berufstandes zu. War es ein besonderer Reiz den Roman in einer Zeit anzusiedeln, die keine Krimi- nologie kennt? Ich habe natürlich beim Schreiben gemerkt, dass es einen gewissen Zauber entfaltet, wenn der Leser bei Hesenius Ermittlungen die Anfänge heutiger kriminologischer Techniken wiedererkennt. Beispielsweise benutzt er einmal ein Mikroskop, um eine Spur auszuwerten. Das steht durchaus im Einklang mit der Epoche, die voll von technischen Innovationen war, auch beim Bau optischer Instrumente. Sie haben für den Roman einen artifiziellen Stil gewählt. Wie würden Sie diesen charakterisieren? Ich war nach der Veröffentlichung überrascht, dass ich fortwährend darauf angesprochen wurde. Eigentlich hatte ich gar keine stilistische Entscheidung in dieser Richtung getroffen. Ich bemühte mich aber, auch mit Hilfe von Grimms Wörterbuch, seinerzeit ungebräuchliche Worte im Manuskript zu vermeiden. Eher unbewusst habe ich viel- leicht nach dem Sprachklang großer Vorbilder gesucht. Ich wollte so abenteuerlich schreiben wie Alexandre Dumas, so romantisierend wie Sir Walter Scott und so kriminalistisch-verrätselt wie Arthur Conan Doyle. Und ein leiser Hauch des Phantastischen mag meine Bewunderung für Edgar Allan Poe widerspiegeln. Wolfgang Wagner FACHBETRIEB Rollladen- und Sonnen- schutz-techni- ker- Handwerk zentrale: saseler chaussee 111 tel.: 040 - 300 607-0 0lialen: eppendorfer weg 260 tel.: 040 - 300 607-20 meiendorfer mühlenweg 21 tel.: 040 - 300 607-40 www. m a r k i s e n - d r o s t e . d e Ludger Bollen Das kalte Licht. Ein historischer Roman. Europäische Ver- lagsanstalt, 437 S., 25 Lesung mit Ludger Bol- len, Moderation durch unseren Redakteur Wolf- gang Wagner (Kreis). 3.11., 19:30 Uhr, Sasel Haus, Saseler Parkweg 3. Bei einer Sitzung im Hamburger Rat- haus muss Hese- nius zunächst einmal überzeugend vermit- teln, dass von Brempt ermordet wurde. Der Stil der Grafiken verleiht dem traditio- nellen Holzstich eine moderne Bildsprache. Der Autor Ludger Bol- len hat seinen Roman mit holzstichartigen Grafi- ken selbst illustriert. Hier der Leichnam des verun- glückten Ratsherrn Hein- rich von Brempt. War sein Tod wirklich ein Unfall? BUCH- UND VERANSTALTUNGSTIPP: Werner Gröger GmbH Waldweg 85a 22393 Hamburg infogroeger-hamburg.de Tel.: 601 54 78 Eisblumen am Fenster? G ra fik en : L ud g er B ol le n