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ALSTERTAL MAGAZIN | 29 SASEL zentrale: saseler chaussee 111 tel.: 040 - 300 607-0 0lialen: eppendorfer weg 260 tel.: 040 - 300 607-20 meiendorfer mühlenweg 21 tel.: 040 - 300 607-40 1985 starb Mildred Scheel an einer Darmkrebserkrankung. War es für die Familie Scheel vor dem Hintergrund des Engagements Ihrer Mutter besonders schwer ihren Verlust zu verarbeiten? Ja, natürlich. Es war schwer sie während der zwei Jahre andauernden Krankheit zu begleiten, weil sie nicht wollte, dass die Diagnose bekannt wurde. Sie wollte den Krebs besiegen und danach damit an die Öffentlichkeit gehen, brauchte bis dahin aber ihre ganze Kraft, um gegen die Krankheit zu kämpfen. Nur mein Vater, ihre persönliche Referentin und ich wussten davon. Und es war sehr, sehr schwer für mich zu schweigen, weil es zur Folge hatte, dass ich mich von meinen Freunden zurückgezogen habe. Für mich war das ein wichtiges Thema, aber ich wusste: Ich darf nicht reden. Was sollte ich mich auch mit jemandem treffen und über das Wetter reden, wenn ich ein so bedrückendes Problem hatte? Als 1991 Ihre Beziehung zu Frau von Sinnen bekannt wurde, verloren Sie Ihre Stelle bei der Krebshilfe. Erst ab 2009 kam es zur erneuten Zusammenarbeit und seit Dezember 2017 sind Sie Vorsitzende des Fördervereins Mildred-Scheel-Kreis. Dieser ist der Deutschen Krebshilfe angeschlossenen. Ist das nicht eine schöne Entwicklung? Ja, total! Ich bin deswegen ganz begeistert. Inzwischen hat sich in der Deut- schen Krebshilfe ja auch viel verändert. Der jetzige Vorstandsvor- sitzende ist ein junger, aufgeschlossener Mann und ich freue mich doppelt: Einmal darüber, dass ich wieder mitwirken kann innerhalb des Lebenswerks meiner Mutter. Dann freue ich mich aber auch für unsere LGBT-Community, weil damit die Akzeptanz dieser Lebensweise signalisiert wird. Glückwunsch dazu! Frau von Sinnen Mildred Scheel war für viele Frauen ein Vorbild, sah sich aber nicht als Feministin. Selbst bei Genial daneben raten deutlich mehr Männer als Frauen mit. Würden Sie uns eine aktuelle Einschätzung zur Gleichberechtigungsdebatte geben? Hella von Sinnen: Ich persönlich habe schon seit mehreren Jahren ein Backlash-Gefühl. Ich bin Jahrgang 59 und war als Feministin und lesbische Aktivistin in den 70ern und 80ern sehr aktiv. In dieser Zeit habe ich Frauen gegenüber einen anderen Respekt gespürt. Wenn dann auch noch Berlusconis und Trumps wichtige europäi- sche oder internationale Regierungen leiten, empfinde ich das als bedrohlich und erschreckend. Frauen haben nach wie vor nicht die Hälfte vom Kuchen. Haben Sie auch den Eindruck, dass die Kanzlerinnenschaft von Frau Merkel nicht viel geändert hat? Nein, das hat die Debatte irgendwie nicht so richtig befeuert. Schon als Merkel Bundesministerin für Frauen und Jugend war, haben wir uns müde in die Backen geblasen und gesagt: Von der kommt ja irgendwie gar nichts. Kein Impuls. Keine Meinung. In kriegstrei- berischen Zeiten finde ich es natürlich sehr angenehm, dass wir eine Frau an der Regierung haben, die nicht immer in das Aggressions- und Ausgrenzungshorn bläst, sondern sich um Toleranz und Ausgleich bemüht. Ich bin dankbar über die Ruhe, die sie ausstrahlt. Sie haben mal geäußert, dass Sie die meisten Fernsehformate für austauschbar halten und selbst im Verlauf Ihrer Karriere viel ausprobiert. Werden Sie auch die Lesung im Sasel Haus unkonventionell aufziehen? Fernsehformate und eine Lesung sind ja grundsätzlich sehr unter- schiedlich. Das Buch von Cornelia Scheel ist sehr persönlich und sehr ernsthaft. Ich finde da muss ich mich als Entertainerin zurückstellen und bin als gute Leserin gefragt. Bei dem, was darüber hinaus pas- siert, etwa in den Publikumsgesprächen, ist die Moderatorenseite vielleicht eher gefragt. Das kann auf ein abwechslungsreiches und pointensaftiges Miteinander hinaus. Wolfgang Wagner BUCH- UND VERANSTALTUNGSTIPP: Buch: Cornelia Scheel: Mildred Scheel. Erinnerungen an meine Mutter, 2015, Rowohlt Verlag, 240 S., 9,99 Lesung: Cornelia Scheel und Hella von Sinnen, 23.2., 20 Uhr, Sasel Haus, Karten zu 17,50 unter reservix.de INH. Christoph-Oliver Jarchow e. K. S A S E L E R M A R K T - A P O T H E K E Ich sage DANKE für 10 Jahre: im Februar 2008 habe ich die Saseler Markt Apotheke von Frau Klein übernommen und das will ich mit Ihnen feiern: Die ersten 10 Tage im Februar würfeln Sie sich Ihre Prozente für Ihren Einkauf! Die gewürfelte Augenzahl entspricht Ihrem prozentualen Nachlass. Ich bedanke mich bei allen Kunden Ihr Apotheker Christoph Jarchow Dies gilt für alle vorrätigen freiverkäuflichen, also nicht verschreibungspflichtigen Artikel. Dr u ck fe h le r vo rb e h a lt e n 10 jähriges JUBILÄUM % % % % % % Sabine Meyerrose, Mediaberatung, Mobil: 0172 / 438 63 66 , Tel.: 538 930 52, Mail: s.meyerrosealster-net.de Wenn Sie Interesse an Anzeigen haben, berate ich Sie gern.