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28 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN von den anwesenden Abgeordneten hitziger diskutiert wurde, als zunächst angenommen. Der demokratische Gedanke lebt im Ber- liner Regierungsviertel, was angesichts der bewegten deutschen Vergangenheit alles andere als selbstverständlich ist. Noch heute zeugt beispielsweise das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen von den menschenverachtenden Verhältnissen, die in einem Staat vorherrschten, der das Wort Demokratie zwar im Namen trug, diese aber nie zur Entfaltung kommen ließ. Selbst 29 Jahre nach dem Ende der DDR ließen die zur Gedenkstätte umfunktio- nierten Räume der Untersuchungsanstalt die Hamburger Reisegruppe mit einem mulmigen Gefühl zurück. Dass Gruppenführer Gilbert Furian einst selbst für zweieinhalb Jahre in Höhenschönhausen eingesessen hatte und so immer wieder aus eigener Erfahrung be- richten konnte, trug seinen Teil dazu bei. Spätestens jetzt war jedem Teilnehmer klar: Politik ist wichtig und das eigene Engagement dafür unabdingbar. Jonas Bormann Rund 30 junge Hamburginnen und Hamburger folgten der Einladung von Rüdiger Kruse (CDU) nach Berlin. Zum Programm der zweitägigen Reise gehörte selbstverständlich auch ein Besuch auf der Reichsttagskuppel. Oben: Auch 29 Jahre nach dessen Schließung verbreitet das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen noch immer ein Gefühl der Beklemmung. 38 Jahre lang wurden hier politische Häftlinge auf psychische und physische Weise gefoltert und so in den Wahnsinn getrieben. Links: Die ehemaligen Gefängnis-Zellen wurden bis heute nicht verändert. In Kombination mit den Ausführungen der Gruppenführer, die einst selbst in Hohenschönhausen inhaftiert waren, ergab sich ein authentisches Bild der menschenunwürdigen Verhältnisse. Das ALSTERTAL MAGAZIN zu Besuch in BERLIN Fortsetzung von Seite 32