Klimawandel MAGAZIN Auch

Klimawandel und nun? Auch das Alstertal und die Walddörfer sind vom Klimawandel betroffen. Der letzte Sommer war ein gutes Beispiel, wie es zukünftig um unser Wetter bestellt ist. A us dem Norddeutschen Klimaatlas und dem Gutachten Orientierungsrahmen ergibt sich für Norddeutschland und Hamburg eine Zunahme von heißen und trockenen Sommer-tagen und milderen Wintern, die aber eine bis zu 40 Prozent höhere Niederschlagsmenge aufweisen können. Die Folgen sind häufigere Extremwetterlagen. Man muss vermehrt mit Hitzeperioden in den Sommermonaten und möglicherweise mit stärkeren Stürmen und Starkregen in Frühjahr, Herbst und Winter rechnen. In den heißen trockenen Zeiten sind besonders Flachwurzler und junge Pflanzen betroffen, die nicht genug Wurzelwerk bilden konnten. Die Tiere finden nicht genug Feuchtigkeit zum Trinken und es herrscht Futterknappheit. Die Gewässer bilden vermehrt Blaualgen, was den Fischen den Sauerstoff im Wasser nimmt. Der See kippt um. Feuchtge - biete, wichtig für die typischen Pflanzen, für Insekten und Amphibien, trocknen aus. Die Larven der Libelle leben bis zu ihrer Verpuppung in Gewässern. Der Frosch ist sogar sehr abhängig vom Wasser. Seine Eier werden ins Wasser gelegt, die Froschlarven, Kaulquappen, leben im Wasser und der Frosch selbst benötigt Feuchtigkeit. Bei Starkregen können ausgetrocknete Gebiete das Wasser nicht aufnehmen, sodass das Wasser nur darüber hinweg fließt und die Oberfläche des Bodens Die Libellenart blaue Jungfer legt ihre Eier unter Wasser ab. Die Larven krabbeln zur Verpuppung an einem Pflanzzweig an die Oberfläche. mitnimmt. Auch die regenreichen Winter bedeuten eine Zunahme von vollgelaufenen Kellern, abgedeckten Häuserdächern, herumfliegenden Äste, umfallenden sowie bereits entwurzelten Bäumen, die Straßen und Wege versperren. Die Seen und Feuchtgebiete im Alstertal können bei Starkregen mit dem Abwasser der Straßen und Wege volllaufen und damit verschmutzen oder mit zu viel Nährstoffen versorgt sein. Auch dieses führt zu einer Vermehrung der Blaualgen und damit zu einem sauerstoffarmen Gewässer. Im nächsten Frühjahr werden wir die Auswirkungen dieses heißen, trockenen Sommers sehen und be- werten können. Derzeit haben Pflanzen und Tierwelt gelitten, sich aber weitestgehend erholt. Mittelfristig können kleine Reservate geschaffen werden, die dann gepflegt werden können. Ansonsten wird sich die Tier und Pflanzenwelt anpassen. Das heißt, einige werden hier verschwinden, andere werden hinzukom- men, die besser an dieses Klima angepasst sind. Die Alstertaler können ihre Keller und Dächer sichern und den Pflanzen vor den Haustüren, wie schon in diesem Sommer, eine Extra Portion Wasser zukommen lassen. MAGAZIN Für den entwickelten Wasserfrosch reicht eine Weile hohe Feuchtigkeit. Aber nur bis zur nächsten Laichablage. Quellen: Manfred Braasch, BUND Hamburg und Ilka Bodmann vom NABU Hamburg.