Jahre Berühmte Leute

20 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN Zufriedenheit. Nicht zuletzt wer- den Glücksgefühle freigesetzt, wenn man das lange geprobte Stück der Schulgemeinschaft erfolgreich vorführt. Insgesamt findet eine Schulung der kreativen und emotionalen Fähig- keiten der Kinder und Jugendlichen statt. Diese Fähigkeiten spielen bei der Lösung unserer komplexen gesellschaft- lichen Herausforderungen zunehmend eine Rolle, da Algorithmen und Maschinen dies nur unzureichend vermögen. Das Lehrfach Eurythmie, also die anthroposophi- sche Bewegungskunst, in der die Schüler beispielsweise lernen, ihren Namen zu tanzen, sei aus der Zeit gefallen, sagen Kritiker. Muss da nach 100 Jahren etwas reformiert werden? Patrick: Ganz im Gegenteil. In Zeiten des Medienkonsums ist Bewegung die beste Form dem entgegenzuwirken. Die Eurythmie ist elementarer Lerninhalt der Waldorfpädagogik. Körper und Geist durch Bewegung in Einklang zu bringen, ist eine Höchstleistung in der heutigen Zeit und von höchstem Nutzen für das spätere Leben. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Eurythmievorführung gesehen, die sich mit dem entscheidenden Tor von Rahn im WM Finale von 1954 beschäftigte. Modern, witzig, kurzweilig , einfach grandios in der Ausführung. Das ist auch Eurythmie und bedarf keiner Reform. Auch ist es an der Zeit die Vorurteile gegenüber den Waldorfschulen (ich tanze meinen Namen) zu beenden. Diese sind überholt und bedürfen einer Reform. Es gibt ist unserer Gesellschaft zahlreiche herausragende Per- sönlichkeiten, alles Absolventen der Waldorf-Schulen. Wie haben die ihr Abitur geschafft, trotz Eurythmie? Frau von Laue: In der Tat finden sich herausragende Persönlich - keiten mit Waldorferfahrung in allen gesellschaftlichen Bereichen. Waldorfschulen sind Gesamtschulen von der Klasse 1-13. Der Klassenverbund bleibt die ganzen Jahre bestehen. In der Oberstufe können die Schüler entsprechend ihrer Lebensplanung ihren ESA (Hauptschulabschluss), MSA (Realschulabschluss) und Abitur machen. Die Abschlüsse sind staatlich anerkannt. In den Abschluss- statistiken kann man immer wieder lesen, dass Hamburger Wal- dorfschüler mindestens genauso gut, teilweise sogar besser ihre Prüfungen bestehen, als an staatlichen Schulen. Zu ihrem Konzept gehört ein sehr starkes elterliches Engage- ment. Einfach die Kinder abgeben in der Schule, geht nicht. Und dann kommt noch das Schulgeld hinzu von ca. 170 bis 200 Euro monatlich/für das erste Kind hinzu. Trotzdem platzen Sie aus allen Nähten, wie passt das zusammen? Patrick: Die elterliche Mitarbeit und der Zusammenhalt sind Grund- prinzipien an unserer Schule. Jeder der sein Kind an einer Waldorf- schule anmeldet weiß das und macht es aus Überzeugung. Eltern gestalten die Schule zum Teil auch mit. Sommerfeste, Martinsba- sare sind zwei Großereignisse an unserer Schule, die monatelange Planung nach sich ziehen. Es geht um die Überzeugung, die Pädagogik, sein Kind an einer Waldorfschule anzumelden. Das druckfreie Lernen in den ersten Jahren. Das Stärken des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusst- seins. Eigenständige Individuen. Der Einzelne wird gesehen und gefördert und darf sein wie er ist. Werte, die in unserer Welt umso mehr gebraucht werden. Dies erkennen immer mehr Menschen. Da spielt das Geld die untergeordnete Rolle zum Wohle des Kindes. Sie feiern 100. Geburtstag, gibt die Möglichkeit für Außenste- hende, mitzufeiern? Frau von Laue: Oh ja! Am 13.09.19 feiern alle zehn Hamburger Waldorfschulen gemeinsam mit der Öffentlichkeit unter dem Motto Learn to Change the World einen Tag lang in der Laeiszhalle. Da gibt es ab 9.30 Uhr ein vielfältiges und unterhaltsames Programm, Eindrücke aus dem Unterricht und einen anspruchsvollen, abend- lichen Festakt. Für die Veranstaltungen im Großen Saal sind die Tickets ab 15. Juni 2019 unter www.elbphilharmonie.de erhältlich. Interessierte sind herzlich willkommen. Weitere Informationen und das ausführliche Programm finden sich unter: www.waldorf100.hamburg Eltern und Befürworter der Walddorf-Pädagogik. Es ist an der Zeit, die Vorurteile gegenüber den Waldorfschulen (ich tanze meinen Namen) zu beenden. Das druckfreie Lernen in den ersten Jahren, die Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins stehen im Vordergrund. Berühmte Leute aus der Waldorf Pädagogik! Aus Hamburg: Prof. Dr. Andreas Schleicher, OECD Direktor, PISA-Chef Amadeus Templeton, Gründer des tonali-Wettbewerbs Vivian Hecker, Hamburger Abendblatt Aus anderen Städten: Henning Baum, Schauspieler Sarah Wiener, Starköchin Götz Werner, dm-Drogeriemarkt, Gründer und Unternehmer Michael Ende, Schriftsteller Momo Jochen Schweizer, Unternehmer Erlebnisse Karl-Matthäus Schmidt, Bankengründer Consors, Quirin Bank Karoline Herfurth, Schauspielerin Josefina Elsler, Sportlerin Ferdinand Alexander Porsche, Unternehmer Heiner Lauterbach, Schauspieler Marie Bäumer, Schauspielerin Boris Palmer, Oberbürgermeister Tübingen Sandra Bullock, Schauspielerin 100 Jahre ganz anders Fortsetzung von Seite 19 Fo to : K a i W eh l