sind unabhängig Gespräch

Wir sind unabhängig Sie begleiten das Geschehen in der Stadt auf verschiedene Weise. Was ist Ihnen wichtig? ANDREA LUKSCH : Wichtig sind uns selbst- gesetzte Themen. Daher bilden wir Recher- cheteams gemeinsam mit den Hörfunkern und den Onlinern, weil ja jeder seine eigenen Kontakte hat. Wichtig bei der Recherche ist, dass wir unsere Quellen genauestens durch- leuchten und immer alles 150-prozentig prüfen und absichern. KRISTINE JANSEN : Das ist ja das Schöne, wir leben und arbeiten in einem Stadtstaat und haben für jeden Bezirk eine Kollegin oder einen Kollegen. Denn nicht alles ich spreche jetzt für die Landespolitik spielt sich im Rathaus ab. Deshalb schauen wir gern hinter jede Fichte. Wir sichten unheimlich viel Material, sehen uns Kleine Anfragen in der Bürgerschaft an. Wir gucken uns an, welche Themen die Bürgerschaft hat. Wir gehen zu Hintergrundgesprächen und jede Woche in Ausschüsse. Und wir sind die Einzigen, die bis zum Schluss in jeder Bürgerschaftssitzung bleiben. Wir versuchen auch bei Themen, die gerade Konjunktur haben, besonders nah dran zu sein und uns vor ein Thema zu setzen. Und wie setzt man sich vor ein Thema? KRISTINE JANSEN: Recherche, Kenntnisse, Kontakte immer wieder nachfragen. Das funktioniert nur mit einem enormen Netz an Kontakten und mit Spezialisten auf unse- rer Seite, die sich in ihrem Gebiet sehr gut auskennen und auch von außen als gleich- berechtigte und unabhängige Gesprächs- partner wahrgenommen werden. Wenn man eine gute Nase für Themen hat und sich nicht scheut, am Ball zu bleiben, dann kommen die Themen zu einem. ANDREA LUKSCH: Das ist bei der investiga- tiven Recherche ähnlich. Es ist in der Tat ein großer Vorteil, dass wir noch mit zuständigen Fachressorts arbeiten. Wir haben Kontakte in unterschiedliche Bereiche, und die Men- schen kennen einen im NDR. Sie vertrauen uns. Daher bekommen wir auch vertrauliche Informationen zugespielt und können über den aktuellen Terminjournalismus hinaus gut Themen setzen und in die Recherche einsteigen. Können Sie Beispiele nennen? ANDREA LUKSCH: Nach monatelanger Recherche ist es uns zum Beispiel gelungen, das Geschäftsmodell einer mutmaßlichen Betrügerin mit Flüchtlingswohnungen aufzudecken und gleichzeitig die Lücken im staatlichen System zu benennen. Am Beispiel einer Flüchtlingsfamilie haben wir im Hamburg Journal erzählt, wie eine angeb- liche Vermieterin von Geflüchteten Vermitt- lungsgebühren für angebliche Wohnungen verlangt und zugleich mit manipulierten Ein Gespräch mit Kristine Jansen, Leiterin der Landespolitik bei NDR 90,3, und Andrea Luksch, Leiterin Investigativ-Team im Landesfunkhaus Hamburg, über Vertrauen, exklusive Geschichten und den Auftrag, hinter die Dinge zu schauen.