Firmen schnell pragmatisch

Bei vielen Firmen liegen noch immer Geschäfte auf Eis, steht die Produktion still, wurden Aufträge storniert, sind Um- sätze weggebrochen. Für Unternehmer ist das reiner Stress, denn sie müssen pünktlich Gehälter, Mieten, Steuern und Kreditraten be- zahlen sonst droht eine finanzielle Schieflage und im schlimmsten Fall die Insolvenz. Die staatlichen Förderprogramme sollen das möglichst verhindern. Die Nachfrage ist riesengroß. Das merken auch Thomas Meyn, Leiter des Firmenkunden-Centers der Hamburger Sparkasse (Haspa) in Volksdorf, und sein Team. Denn sie betreuen rund 4.000 mittelständische Unternehmen und die meisten Fördermittel müssen über die Hausbank beantragt werden. Herr Meyn, die Haspa ist eine der wenigen Banken in Deutschland, die noch alle Filialen geöffnet hat. Lediglich die Öffnungszeiten sind eingeschränkt. Auch Ihre Firmenkunden- Berater sind weiterhin im Einsatz. Ist viel los? Thomas Meyn: Ja, sehr viel. Um die Antragsflut zu stemmen, ha - ben wir bei der Haspa die internen Kapazitäten mehrfach erhöht. Bis zu 1.000 Beschäftigte sind ausschließlich für die Prüfung und Vermittlung von Corona-Hilfen im Einsatz. Allein bis Redaktions- schluss haben wir für unsere Kunden mehr als 250 Millionen Euro beantragt und bewilligt. Manche kritisieren, dass Verfahren sei langwierig und bürokratisch. Stimmt das? Ich kann natürlich nur für die Haspa sprechen. Bei uns geht das Aussetzen von Tilgungen und Raten schnell und unkompliziert. Bei Förderkrediten sind wir als Bank verpflichtet, einige Fragen zu Die Haspa unterstützt Unternehmer, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind, auf vielfältige Weise klären. Sind die Engpässe erst durch Corona entstanden? Welche Maßnahmen hat der Unternehmer bereits in die Wege geleitet? Ist das Unternehmen überhaupt in der Lage, die Kredite zu stemmen? Denn der Staat kann ja nicht einfach ungeprüft Geld überweisen. Die Hilfskredite sollen schließlich genau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Wir bemühen uns, es den Kunden so einfach wie möglich zu machen. In den meisten Fällen können wir das Geld vorstrecken und dann ist es innerhalb von wenigen Tagen auf dem Konto. Werden die staatlichen Hilfsmaßnahmen jedes Unternehmen retten können? Leider nein. Unternehmer, die in den guten Jahren keine Puffer aufgebaut haben oder deren Geschäftsmodell schon vor der Corona- Krise Probleme hatte, stehen oft vor grundsätzlichen Entscheidun- gen. Da muss sich mancher eingestehen, dass es nach der Krise so nicht so weitergehen wird. Aber wir geben unser Bestes, um unsere Kunden gut durch diese Krise zu bringen. Neben Fördermitteln und eigenen Finanzierungen haben wir auch weitere Hilfen entwickelt. Welche zum Beispiel? Um örtlichen Geschäften zu helfen, die von Schließungen betrof- fen sind, hat die Haspa die Aktion #stayopen gestartet. Damit kommen Firmenkunden in nur 48 Stunden zu einem kostenlosen Online-Shop mit Bezahlfunktion. Infos sind unter haspa.de/oss zu finden. Läden, die nur Bargeld kassieren, können wir innerhalb von nur 24 Stunden auf Kartenzahlung und kontaktloses Bezahlen um- stellen. Dazu kann man sich unter haspa.de/haspapay informieren. Gemeinsam mit vielen anderen Sparkassen haben wir kurzfristig die Plattform gemeinsamdadurch.de ins Leben gerufen. Hier können Firmen Gutscheine anbieten und Bürger können diese kaufen, um lokale Geschäfte zu unterstützen. Bis Mitte April haben sich schon 22 Hamburger Firmen beteiligt. Natürlich können auch Firmen aus dem Nordosten diese Plattform für sich nutzen. Firmen schnell und pragmatisch helfen ANZEIGEN-SPEZIAL Auf der Inter- netseite haspa. de/corona gibt es zahlreiche Informationen, Tipps und Hilfen für Privat- und Firmenkunden. Thomas Meyn leitet das Firmenkunden-Center der Hamburger Sparkasse in Volksdorf. Fo to s: H as p a