MAGAZIN gewonnen Doch

28 | ALSTERTAL MAGAZIN gewonnen. Doch auch den verließ irgendwann die Lust am Leben als Burgherr. Denn: Wohnen durfte auch er dort nicht. Die Burg war also wieder herrenlos, bis sich die junge Familie Hager entschied, Leben in das Schlösschen zu bringen. Sie erwarb das Anwesen und damit ebenfalls die strikten Auflagen, keiner kom - merziellen Nutzung, keinerlei bauliche Veränderungen und kein Recht, dort zu wohnen. Die zwei Kultur-Enthusiasten fanden einen Schleichweg: Als Stif- tung konnte die Burg Spenden entgegennehmen. Also spenden jene Menschen, die die Burg auch zum Beispiel für Hochzeiten nutzen, bezahlen dürfen sie ja nicht. Doch dieser Zustand ist zwiespältig und muss verändert werden. Aber wie? Seit bereits vier Jahren schon zieht sich eine Einigung hin. Und viele fragen sich, was daran so schwierig sei, eine neue Nutzungs- verordnung zu vereinbaren. Parallel dazu schießen Vermutungen ins Kraut. So ist zu hören, die Rot-Grüne Politik habe gar kein Interesse daran, dem aus Steuermitteln geförderten und nur wenige 100 Meter entfernten Sasel-Haus kulturelle Konkurrenz entstehen zu lassen. Es könnte dann heißen: Die rein privat organisierte und finanzierte Burg-Kultur ist attraktiver gemacht als jene, die am Tropf der Steuer- zahler hängt. Ferner könnte sein, dass Rot-Grün einwendet, die neuen Burg-Eigentümer wussten doch, was sie beim Kauf unterschrieben. Und diese Verträge wollen sie nicht einfach nach dem Wünsch- Dir-Was Prinzip anpassen. Und, die Sorge manch roter Socken, die Burg könnte dann an Wert gewinnen, und das soll verhindert werden. Dennis Thering, Ur-Alstertaler und Chef der CDU-Fraktion im Hamburger Rathaus zur schwankenden Burg: SPD und GRÜNE müssen sich endlich einigen, wie es weitergehen soll. Die ewige Hängepartie ist nicht würdig für die Stadt. Ich finde es beeindru - ckend, was das Ehepaar Hager für die Kultur ohne einem Euro Zuschuss aus dem Kulturetat leistet und die kulturelle Erlebniswelt im Alstertal bereichert. Und er fügt hinzu, dass er es schade finden würde, wenn sich das Ehepaar wieder zurückzöge. Denn das könnte passieren. Haben die beiden bereits ein zweites Schlösschen in Mecklenburg-Vorpommern erworben. Wenn die Hamburger Politik nun nicht zügig entscheidet, würden sie sich mit ihren Aktivitäten dorthin zurückziehen, so Miriam Hager im Gespräch. Das politische Beharren auf dem einmal geschlossenen Kaufvertrag in denen ihnen klar untersagt wurde die Burg kommerziell zu nutzen, sei in einer dynamischen und sich stark verändernden Welt nicht mehr zeitgemäß. Auch die FDP im Alstertal meldet sich zu Wort. Finn Ole Ritter, stv. Kreisvorsitzender der FDP: Das Problem ist seit vier Jahren bekannt und adressiert. Doch das Bezirksamt Wandsbek, die Finanz- behörde vertreten durch das Landesamt für Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und andere Gremien üben sich im nichts tun und nicht entscheiden. Wir fordern die Bezirksverwaltung und das LIG auf, endlich das Problem einer einvernehmlichen und für alle akzeptablen Lösung zuzuführen. Eine vierjährige Hängepartie kommt der Rechtsverweigerung nahe. Das ALSTERTAL MAGAZIN hat bereits früh erkannt, welches Potential dieses private Engagement entfalten kann. Wir als Magazin waren Mitveranstalter schöner Events auf der Burg und im Burggarten. Der Autor dieses Artikels und das ALSTERTAL MAGAZIN appel- lieren daher an die verantwortlichen Akteure, privatem Engagement in dieser Stadt wieder den Raum zu geben, den es braucht, um kreativ für die Stadt aktiv zu werden. 1887 vom schwerreichen Gutsbesitzer Albert Henneberg gebaut, war die Burg jahrelang eine Ruine, in denen die Alstertaler Kinder unerlaubter Weise Versteck spielten. Erst durch privates Engagement konnte die Ruine restauriert werden. Wunderschöne Events entstanden für die Hamburger. Zur einer italienischen Nacht schafften die Burgherren sogar eine Gondel auf die Alster. Der italienische Traum entstand gemeinsam mit dem ALSTERTAL-MAGAZIN. MAGAZIN C a m na tic