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14 | ALSTERTAL MAGAZIN MAGAZIN etzt enfrei obe gen! Lyric erfüllt den Traum vom unsichtbaren Hören 100% unsichtbar Rund um die Uhr hören Kein Batteriewechsel Musterfi rma GmbH Musterstraße 1234 01234 Musterstadt Ein letzter Kaffee zum Abschied Wenn im Alstertal ein schweres Unglück geschieht, müssen die Opfer, Angehörigen oder auch Augenzeugen in ihrer Not nicht allein bleiben. Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes leistet in ganz Hamburg Erste Hilfe für die Seele und steht den Betroffenen in der Akutphase zur Seite. Ein Ehrenamt, für das sich auch Rena Beeg aus Sasel entschieden hat. Hier gibt sie Einblick in diese herausfordernde Aufgabe. E r war beim Einkaufen, als Herr P. plötzlich tot umfiel. Ein Herzinfarkt, der Notarzt konnte leider nichts mehr für den 83-Jährigen tun. Eine knappe Stu de später stehe ich mit meiner Team-Kollegin vor der Haustür seiner ahnungslosen Witwe. Die Polizei hat uns alarmiert, jemand soll dabei sein, wenn die Beamten der Seniorin die Todesnachricht überbringen, um ihr in den kommenden Stunden zur Seite stehen. Jemand vom Kriseninterventionsteam (KIT). Ich bin Rena Beeg aus Sasel, seit über fünf Jahren arbeite ich ehrenamtlich für das KIT in Hamburg. Unser Team, das aus 50 Ehrenamtlichen besteht, wird von der Polizei oder der Feuerwehr alarmiert, wenn Menschen etwas Schreckliches erlebt haben. Häufig ist es der Verlust eines Angehörigen, zum Beispiel nach einem Unfall, einem Tötungsdelikt oder nach Suizid. Aber auch Opfer von Gewalttaten oder Augenzeugen betreuen wir. In der Hamburger Tagespresse ist über KIT-Einsätze häufig zu lesen: Der plötzliche Tod einer 91-Jährigen im Impfzentrum, der Messer-Amoklauf bei Edeka in Barmbek mit einem Toten und fünf Schwerverletzen, der Fenstersturz eines Neunjährigen vor den Augen seiner Lehrerin und Mitschülern - das sind nur einige der rund 30 Einsätze im Monat, bei denen das KIT Augenzeugen und Angehörige begleitet hat. Doch die meisten unserer Einsätze finden abseits von Schlagzeilen oder Öffentlichkeit statt. Es sind die vielen leisen Katstrophen, die jeden Tag irgendwo passieren, und deren Schrecken oft darin liegt, dass man nie mit ihnen gerechnet hätte: Eltern erfahren, dass ihr einziger Sohn nach dem Abi im Ausland verunglückt ist. Ein Familienvater at sich das Leben genommen. Eine ältere Dame wacht morgens neben ihrem leblosen Mann auf. Drei Einsätze, wie sie auch im Alstertal vorkommen. Ich habe lange überlegt, ob ich darüber berichten soll. Warum in diesem Hochglanzmagazin daran erinnern, dass es den Tod gibt? Mir ist es ein Anliegen zu sagen, dass in Hamburg niemand allein bleiben muss, wenn die Seele direkt nach einem schweren Unglück in Not gerät. Die Polizei ist in der Regel vor Ort und alarmiert das Kriseninterventionsteam nach Einschätzung oder auf Wunsch der Betroffenen zu jeder Tages- und Nachtzeit - niemand muss sich schämen, Hilfe anzunehmen. Studien zeigen längst: Je schneller Menschen nach einem potentiell traumatisierenden Ereignis psycho-soziale Unterstützung erfahren, umso besser werden sie das Geschehene verarbeiten können. Doch wie geht das genau? Wie hilft man Angehörigen, die einen geliebten Menschen verloren haben? Die Antwort ist: Es gibt keine Standard-Gebrauchsanweisung. Erwachsene und auch Kinder reagieren in solchen Krisen völlig unterschiedlich: Manche schreien oder brechen zusammen, andere verstummen und machen erst mal mit der Hausarbeit weiter, weil alles andere Rena Beeg leistet ehrenamtlich erste Hilfe für die Seele, ist für das Kriseninterventionsteam des DRK in ganz Hamburg im Einsatz. Fortsetzung auf Seite 16 Fo to s: K IT H a m b ur g