Jürgen Hunke VISIONEN

22 | ALSTERTAL MAGAZIN GUTEN-MORGEN-HAMBURG G ut, einer der berühmtesten Söhne unserer Stadt hatte ja postuliert: Wer Visionen hat, muss zum Arzt. Wir hatten damals eine Vision - und sie ist, die Hambur-ger wissen das, Wirklichkeit geworden. Der Bau der Übertunnelung der BAB hat begonnen. Es wird eine Grünland- schaft entstehen für Sport und Freizeit. Die Wunde, die die Au- tobahn geschnitten hat, schließt sich und die Stadt wächst wieder zusammen. Von dem Gewinn an Lebensqualität durch Verban- nung von Lärm und schlechter Luft müssen wir gar nicht sprechen. Und deshalb bin ich überzeugt: Der Mensch braucht Visionen, um sich und sein Umfeld zu entwickeln. Ohne Visionen, nicht zu verwechseln mit Hirngespinsten, gibt es keinen Fortschritt! Da war die Vision, eine Tochtergesellschaft des HSV als AG zu gründen um Finanzmittel bereitzuhalten für notwendige Investiti- onen. Um das Vorhaben auch plastisch erlebbar zu machen, haben wir originale Aktien-Zertifikate drucken lassen. Die Menschen sollten beim möglichen Erwerb von Anteilen etwas Greifbares in Händen halten können. In New York und Bangkok wurde in gro- ßen Artikeln positiv berichtet. In Hamburg hat man uns belächelt. So ist das gelegentlich mit Visionen. Und dann werden sie von der Wirklichkeit überholt. Der HSV ist mittlerweile eine AG, Borussia Dortmund ebenso, auch Bayern München und viele Clubs in Europa haben eine gleiche Entwicklung genommen. Um im Sportbereich zu bleiben, bewegte mich folgende Visi- on: Als Präsident der Hamburger Traber habe ich mich dafür stark gemacht, in Horn eine gemeinsame Rennbahn für Traber und Galopper einzurichten. Die Kurzdenker wiegelten ab: un- realistisch und zu teuer! Die Einen konnten nicht mit den An- deren, oder sie wollten nicht. Nun deutet alles darauf hin, dass die ursprünglich konträren Parteien die gemeinsame Chance, zwei unterschiedliche Sportarten zusammenzuführen, wahrneh- men und eine kluge Lösung finden. Die Entscheidung zum En - de der Trabrennbahn in Bahrenfeld ist ja mittlerweile getroffen. Meine ganz große Vision liegt leider unter Beton begraben: der Freizeitpark Rotherbaum! Im Auftrag von Bürgermeister Henning Voscherau in Zusammenarbeit mit dem Club an der Alster, dem Senat sowie dem Hamburger Sportbund und der Universität haben wir einen Plan entwickeln lassen für einen Sportpark mit Erlebnis- Erinnern Sie sich? Es war zur Jahrtausendwende. Die STATT-Partei , deren Landesvorsitzender ich war, platzierte ein ehrgeiziges Projekt in ihrem Wahlprogramm: Ein Deckel sollte die Autobahn nördlich des Elbtunnels überdachen. Wie waren die Reaktionen? Hohn und Spott haben wir geerntet, wir wurden als Spinner und Phantasten verlacht. Jürgen Hunke: VISIONEN SIND NOTWENDIG! a nn a -l en a -e hl er s. d e