Jahre Irena-Sendler-Schule Jahrestags

42 | ALSTERTAL MAGAZIN Im Rahmen des Irena-Sendler-Tags setzten sich die Schülerinnen und Schüler am 29. September jahrgangsweise mit Themen wie Irena Sendlers Leben, Vorbilder und Idole in den großen Religionen und soziales Engagement auseinander. Am nächsten Tag gab es morgens einen kleinen Festakt für die Schulklassen. Außerdem hielten die Schülerinnen und Schüler in Videobeiträgen fest, wie sie in Zukunft Irena Sendlers Andenken durch konkrete Projekte oder Unterrichtsschwerpunkte wahren möchten. Am Abend des 30. Septembers fand für die Schul- gemeinschaft und geladene Gäste ein Festakt mit Grußworten sowie Musik- und Theaterdarbietun- gen statt. Irena Sendler (gest. 2008) wurde am 15. Februar 1910 in der Nähe von Warschau als Tochter eines katholischen Arztes geboren, der überwiegend arme, jüdische Patienten behandelte. Ihr Vater starb, als Irena Sendler 7 Jahre alt war, dennoch blieben seine Worte in ihrem Kopf verankert: Menschen teilt man nur in gute und in schlechte ein. Nationalität, Rasse und Religion haben keine Bedeutung. Nur was für ein Mensch jemand ist. Es ist immer deine erste Pflicht, einem in Not geratenen Menschen die Hand hinzustrecken. Dies waren Worte ihres Vaters, die Irena Sendler sehr geprägt haben, und sie meinte, wegen dieser Worte habe sie so gehandelt, wie sie es getan hat. Die Irena-Sendler-Schule hat sich ganz bewusst nach einer Persönlichkeit benannt, die ganz klar gegen Nationalsozialismus und Rassenideologie Position bezogen 11 Jahre Irena-Sendler-Schule MAGAZIN hat, so Schulleiter Dr. Matthias Greite in seiner Eröffnungsrede bei dem Festakt am 30. September: Wir können immer noch viel von ihr lernen. Ihr Menschenbild, ihr Wertekanon haben in den letzten 11 Jahren Einzug in den Schulalltag dieser Schule gefunden. Zielsetzung damals, aber auch heute ist es, Werte, die in besonderer Weise mit dem Leben und Wirken Irena Sendlers verbunden sind, in den Schulalltag zu integrieren. Schulsenator Ties Rabe betonte, dass ein Name ein Vorbild für die Ausrichtung einer Schule sei. Sowohl er als auch der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg, Paweł Jaworski, stellten in ihren Grußworten heraus, wie wichtig es sei, sich ein solches Vorbild auszusuchen. Wenn ihr aus der Schule herauskommt, dann hat jeder ein Teil von Irena Sendler in sich, sagte Jaworski an die Schülerinnen und Schüler gewandt. Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung, erklärte in ihrer Festrede, dass für Irena Sendler die Vorstellung, dass Menschen, dass Kinder kein Recht auf ein Leben hätten, nur weil sie einer anderen, von den Besatzern als rassisch unwert definierten Bevölkerungsgruppe entstammten, mit ihrem Menschenbild nicht im Mindesten vereinbar gewesen sei. Sie habe das Individuum als solches als schützenswert angesehen. Jedes mit meiner Hilfe gerettete Kind ist eine Rechtfertigung meiner Existenz auf Erden und nicht ein Ruhmestitel, soll Irena Sendler einmal gesagt haben. Helden tun Außergewöhnliches. Was ich tat, war nichts Außerge- wöhnliches. Es war normal, Irena Sendler. Anlässlich des 11. Jahrestags ihrer Schulumbenennung veranstaltete die Irena-Sendler-Schule in Wellingsbüttel mehrere Festtage . Die Schule trägt diesen Namen, um an eine Frau zu erinnern, die während der deutschen Terrorbesatzung in Polen ca. 2500 Kinder aus dem jüdischen Ghetto in Warschau rettete und vor dem Tod bewahrte. Claudia Guderian (Künstlerin der Sendler- Büste), Schulleiter Dr. Matthias Greite und Polens Generalkonsul in Hamburg Paweł Jaworski (v.l.). K a th er in a K o es te r- Pe te rs en