Vergessen MAGAZIN Gegen

MAGAZIN 32 | ALSTERTAL MAGAZIN Archiven, die in der Ausstellung zu sehen sind, werden noch lange den Besuchern die Lebens- und Arbeiterbedingungen der Menschen erzählen, die hier gelebt haben. Der Finanz- und Bezirkssenator Dr. Andreas Dressel: Mit der Unterstützung für die Instandsetzung der Baracken in Fuhls- büttel tragen wir dazu bei, die Erinnerung an die Schicksale der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Hamburg wach zu halten. Das Informationszentrum der Willi-Bredel-Gesellschaft ist inzwischen ein fester Bestandteil der Gedenkkultur unserer Stadt, dies gilt es auch für künftige Generationen zu bewahren. Die Zwangsarbeiterbaracken sind einzigartig und ein bedeu- tendes Stück Gedenkkultur. ns Öffnungszeiten: An jedem 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Fortsetzung von Seite 30 Gegen das Vergessen Ein Originalrucksack aus der damaligen Zeit. Besucher erhalten einen Eindruck, wie die Arbeiter damals gelebt und gearbeitet haben. Ein Stolperstein, der vor dem Eingang der Zwangsarbeiterbaracke zu sehen ist, erinnert an den holländischen Zwangsarbeiter Jan Woudstra, der sich krank meldete und als Simulant bezeichnet und trotzdem zur Arbeit geschickt wurde. Einige Wochen später war er tot. Der ehemalige niederländische Zwangsarbeiter Theo Massuger äußerte sich zu den Lebens- und Arbeiterbedingungen bei einem Besuch der Ausstellung im Jahr 2000 wie folgt: Als die Deutschen merkten, dass ihre Werbezettel, mit denen sie Arbeitskräfte nach Deutschland locken wollten, nicht wirkten, dachten sie sich etwas anderes aus. Sie nahmen meiner Familie die Stammkarte weg. Ohne Karte gab es für meine Eltern und uns zehn Geschwister keine Lebensmittel. Also ging ich gezwungenermaßen nach Deutschland zum Arbeiten. Wenn wir abends aus dem Werk kamen, lagen schon immer welche in unseren Betten. Läuse, Flöhe, Wanzen: Wir schliefen nie alleine. Außer Sonntags stand ich jeden Tag an einer Drehbank bei Röntgenmüller und das bei kargem Essen, meist bestehend aus einer Rübensuppe.