DAHLIEN ganze Vielfalt

HOME & LIFE | 41 GARTEN ANZEIGEN-SPEZIAL Die Blüten der Pompon-Dah- lien beeindru- cken als fast kreisrunder Ball - wie hier bei der Franz Kafka. I hre stärkehaltigen Knollen standen zudem häufig auf dem Speiseplan und wurden zubereitet wie Kartoffeln. Die ersten europäischen Aufzeich - nungen von der Pflanze stammen aus dem Jahr 1552, blieben aber lange unbeachtet. Erst das etwa 100 Jahre später veröffentlichte Buch des Spaniers Francisco Hernandez stieß auf allgemeines Inter - esse. Darin untersuchte der Arzt die medizinische Wirkung der Dahlie und bildete sie sehr detailliert ab. Anhand dieser Zeichnungen lässt sich sagen, dass es schon vor über 500 Jahren natürliche Hybriden gab, also Kreuzungen wil - der Arten. Denn neben den einfach blühenden sind auch halbgefüllte Dahlien in dem Werk zu bestaunen. Ende des 18. Jahrhunderts fand das exotische Knollengewächs schließlich seinen Weg zu uns nach Europa. Hier eroberte es nach und nach die botanischen Gärten in Deutschland, England, Frankreich und den Niederlanden. Im Laufe der folgenden Jahre konnten unzählige, neue Züchtungser - folge aufgewiesen werden - schon 1806 präsentierte der Botanische Garten Berlin stolz 55 verschiedene Sorten. Man schätzt, dass es heute mindestens 30.000 bis 40.000 Sorten gibt. Um bei der schieren Menge an Sorten den Überblick behalten zu können, wurden Dahlien gärtnerisch in 15 verschiedene Klassen eingeteilt. Bei der Zuordnung spielt ausschließlich die Blütenform eine Rolle. So gibt es bei - spielsweise einfache Dahlien, die mit ihrem einzelnen Ring an Blütenblättern sehr an ihre mexikanischen Vorfahrinnen erinnern. Für Pflanzenfreunde mit einer Vorliebe für wil - den Charme, sind auch die Sterndahlien zu empfehlen, weiß Carlos van der Veek, Blumenzwiebelspezialist von Fluwel. Zu dieser Klasse zählt zum Beispiel die Verrones Obsidian. Sie weist die typischen eingerollten Blüten - blätter auf und kombiniert deren fast schwarzes Braun Ursprünglich kommt die Dahlie eine der vielfältigsten Arten in unseren schönen Gärten aus Mexiko. Dort schmückten schon die Azteken ihre Tempel prachtvoll mit der Sommerblüherin. Die ganze Vielfalt der DAHLIEN mit dem warmen Gelb der Scheibe in der Mitte. Etwas romantischer sehen die Halskrausen-Dahlien aus. Diese entwickeln neben den großen auch kleine Blütenblätter, sogenannte Petaloide, die oft andersfarbig sind. So zeigen sich diese beispielsweise bei der apricotfarbenen Kelsey Annie Joy in einem zarten Rosa. Regelrecht exzentrisch wirken dagegen die Kaktus- und Hirschgeweih-Dahlien. Bei diesen gefüllten Sorten ist keine Scheibe mehr zu sehen. Ihre Blütenblätter streben in alle Richtungen und scheinen der Schwerkraft zu trotzen. Bei den einen sind sie spitzzulaufend, bei den anderen gefranst. Die Hirschgeweih-Dahlien Nadia Ruth beeindruckt zum Beispiel mit einem wirren Farbspiel aus Weiß, Rosa und einem Hauch Gelb. Farblich ähnlich ist die Karma Sangria, zeigt sich aber in stacheliger Kaktus-Optik. Ebenfalls gefüllt sind die Seerosen- und Pompon-Dahlien. Anders als bei ihren extravaganten Schwestern machen die Blütenblätter bei ihnen jedoch einen viel akkurateren und ordentlicheren Eindruck. So sorgt die Pink Magic mit ihren perfekten, zartgestreiften Reihen für einen Hingucker im Sommergarten. Die Franz Kaf - ka dagegen zieht die Blicke mit ihrem fast kreisrunden Blütenball in intensivem Pink auf sich. Fortsetzung auf Seite 42